Abformmassen
Dentale Abformmassen (A.) sind Werkstoffe zur dentalen Abformung. Sie dienen der möglichst exakten Wiedergabe und Übertragung der Außenkontur intraoraler Strukturen (Zähne, Kiefer, Weichgewebe, Füllungsrestaurationen, Zahnersatz) in allen drei Raumdimensionen im Rahmen von Abformvorgängen (Abformen). Ein zunächst weiches Material (die A.) wird dazu möglichst ohne Lufteinschlüsse unmittelbar auf die Oberfläche aufgebracht und erstarrt dann in kurzer Zeit (eine bis wenige Minuten) in einem stützenden Träger (Abformlöffel) zu einer Negativform (Abformung). Durch Ausgießen der Abformung (meist mit Gips, ggfs. mit Kunststoffmassen) werden Modelle hergestellt.
Historisch wurde Abdruckgips als A. verwendet, der in abgebundener Form allerdings keine Elastizität aufweist. Deshalb musste ein Gipsabdruck von Strukturen mit Unterschnitten (Zähne) zur Entnahme stets geteilt (zerbrochen) werden. Gips als A. diente auch zur Sammel-Überabformung von Einzelstumpfabformungen präparierter Zähne mit Hilfe jeweils einzeln angepasster Kupferringe, die mit thermoplastischer A. (Harz enthaltend) gefüllt wurden. Nach Abkühlung und Aushärtung war die nun starre Abformung aus Unterschnitten aber nicht zerstörungsfrei entfernbar.
Deshalb werden starr erhärtende, reversibel thermoplastische Massen heute nur noch für nicht untersichgehende Bereiche verwendet, so etwa Harzmassen bei Funktionsabformungen für Prothesenränder oder Wachse zur Bissregistrierung.
Für Funktionsabformungen kann auch spezielle Zinkoxid-Eugenol-A. eingesetzt werden.
Seit einigen Jahrzehnten sind praktisch ausschließlich A. in Gebrauch, die im ausgehärteten Zustand elastisch sind und somit bei ausreichender Schichtstärke nach ihrer Verformung durch Entnahme aus Unterschnittbereichen dank ihres Rückstellvermögens wieder praktisch vollständig in die ursprüngliche Form zurückkehren.
Dazu gehören die Alginat-A., die nach Anmischen des Pulvers mit Wasser gelförmige Polysaccharide bilden. Alginat-Abformungen können austrocknen oder zusätzliches Wasser aufnehmen (quellen), sind also nicht lange dimensions- und lagerungsstabil. Das gilt auch für die reversibel thermoplastischen Hydrokolloide.
Durchgesetzt haben sich inzwischen allgemein irreversibel zu gummielastischen Massen selbsthärtende sogenannte Elastomer-A. Chemisch lassen sich bei der Verkettungsreaktion Polymerisation (z.B. Polyether-A.), Polyaddition (z.B. A-Silikon-A.) und Polykondensation (z.B. C-Silikon-A., Polysulfide) unterscheiden. Solche A. werden manuell oder maschinell (s. Abformmassenmischsysteme) aus zwei Komponenten („Basis“ und „Katalysator“) homogen und blasenfrei angemischt.
Doppelmischabformung mit mittel- u. dünnfließendem Silikon über Implantat-Abformpfosten
Insbesondere die Silikon-A. (Poly(vinyl)siloxane, PVS) sind für verschiedene Abformungszwecke in verschiedenen Konsistenzen verfügbar. Knetbare (hochvisköse, sehr zähe) „Putty“-A. üben (meist im Abformlöffel) bei einzeitiger Doppelmischabformung oder zweizeitiger Korrekturabformung einen gewünschten sogenannten „Stempeldruck“ auf ein zweites A. aus, das spritzbare niedrigvisköse und damit dünnfließende Präzisionsabformmaterial. So kann es in feinste Spalträume eindringen (z.B. intraoral in Zahnfleischsulkus, Interdentalräume, Fissuren), was zu hoher Detailgenauigkeit (Zeichnungsschärfe) der entstehenden Präzisionsabformung führt.
Ebenfalls knetbare, etwas geringer visköse Materialien mit verlängerter Abbindezeit können für Funktionsabformungen in der Totalprothetik eingesetzt werden. Sie verdrängen stärker komprimierbare Schleimhautbereiche gewollt mehr, als festere Abschnitte (unterschiedliche Schleimhautresilienz), sodass insgesamt ausgeglichene Druckverhältnisse herrschen und das Risiko von späteren Prothesendruckstellen sinkt.
Mittelfließende Silikon-A. werden teils zusammen mit anderen, teils allein (monophasig) z.B. bei Überabformungen (Fixationsabformungen) für kombiniert festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz mit und ohne Implantate eingesetzt.
Fixationsabformung über Konuskronen-Primärteilen mit Monophase-Silikon
Damit das A. an die häufig feuchte Oberfläche gut anfließen, sie also gut benetzen kann, ist eine gewisse Hydrophilie (geringer Kontaktwinkel) wünschenswert.
Die Aushärtung von A. wird durch spezifische Zusätze und wärmere Umgebung (z.B. intraoral) beschleunigt, kann aber andererseits auch (durch Inhibitoren oder durch Vorkühlung) verlangsamt werden. Bei der Verarbeitung folgen Anmischzeit, Verarbeitungszeit (Applizieren des A. auf den Löffel und in den Mund) und Aushärtezeit aufeinander. Spezielle A. zeigen den Wechsel durch Farbumschlag von Indikatoren an.
Zur Bissregistrierung können Silikon-A. verwendet werden, die in sehr kurzer Zeit hohe Endhärte erreichen.
Auf A. als Werkstoffe für analoge Abformungen kann heute oft verzichtet werden, da zunehmend berührungslose optische Verfahren mit Intraoralscannern Verwendung finden (digitale Abformung).
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Composites also composite (from the Latin componere = to compose) are tooth-coloured filling materials with plastic properties used in dental treatment. In lay terms they are often referred to as plastic fillings, also erroneously sometimes confused with ceramic… Composites also composite (from the Latin componere = to compose) are tooth-coloured filling materials with plastic properties used in dental treatment. In lay terms they are often referred to as plastic fillings, also erroneously sometimes confused with ceramic fillings due to their tooth colour. After being placed in a cavity they cure chemically or by irradiating with light or a combination of the two (dual-curing). Nowadays, composites are also used as luting materials. The working time can be regulated with light-curing systems, which is a great advantage both when placing fillings and during adhesive luting of restorations. Dual-curing luting materials are paste/paste systems with chemical and photosensitive initiators, which enable adequate curing, even in areas in which light curing is not guaranteed or controllable. Composites were manufactured in 1962 by mixing dimethacrylate (epoxy resin and methacrylic acid) with silanized quartz powder (Bowen 1963). Due to their characteristics (aesthetics and advantages of the adhesive technique) composite restorations are now used instead of amalgam fillings.
The material consists of three constituents: the resin matrix (organic component), the fillers (inorganic component) and the composite phase. The resin matrix mainly consists of Bis-GMA (bisphenol-A-glycidyldimethacrylate). As Bis-GMA is highly viscous, it is mixed in a different composition with shorter-chain monomers such as, e.g. TEGDMA (triethylene glycol dimethacrylate). The lower the proportion of Bis-GMA and the higher the proportion of TEGDMA, the higher the polymerisation shrinkage (Gonçalves et al. 2008). The use of Bis-GMA with TEGDMA increases the tensile strength but reduces the flexural strength (Asmussen & Peutzfeldt 1998). Monomers can be released from the filling material. Longer light-curing results in a better conversion rate (linking of the individual monomers) and therefore to reduced monomer release (Sideriou & Achilias 2005) The fillers are made of quartz, ceramic and/ or silicon dioxide. An increase in the amount of filler materials results in decreases in polymerisation shrinkage, coefficient of linear expansion and water absorption. In contrast, with an increase in the filler proportion there is a general rise in the compressive and tensile strengths, modulus of elasticity and wear resistance (Kim et al. 2002). The filler content in a composite is also determined by the shape of the fillers.
Minimally-invasive preparation and indiscernible composite restoration
Composite restorations Conclusion |